Bürgerliches Engagement in Weser-Ems ausgezeichnet

VR-Bürgerpreis Auszeichnung im "Haus am Meer"

Die Preisträger des "VR-Bürgerpreises Weser-Ems" sind das DemenzNetz Oldenburg im Versorgungsnetz Gesundheit, die Bürgerstiftung Osnabrück und der Zonta-Club Leer-Ostfriesland. Bei der Feierstunde (v.l.): Geschäftsführer Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems; Vorsitzende Petra Rothe, DemenzNetz Oldenburg im Versorgungsnetz Gesundheit, Projektleiterin der Aktion Kinderwünsche Stefanie Schindhelm, Bürgerstiftung Osnabrück und die Präsidentin des Zonta-Clubs Leer-Ostfriesland, Christine van Ahrens.

Bad Zwischenahn. Die drei Preisträger der diesjährigen VR-Bürgerpreise Weser-Ems sind das DemenzNetz Oldenburg im Versorgungsnetz Gesundheit e.V., die Bürgerstiftung Osnabrück und der Zonta-Club Leer-Ostfriesland, Emden. Die Preise sind dotiert mit jeweils 3.000 Euro. Die Auszeichnung fand heute bei einer Feierstunde im "Haus am Meer" in Bad Zwischenahn statt.

Viele gemeinnützige Projekte werden in der hiesigen Region von Ehrenamtlichen realisiert – über 50 Vereine und Stiftungen bewarben sich um den von der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (AGVR) ausgeschriebenen Preis. „Wir sind begeistert davon, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich für das Wohlergehen anderer einsetzen, ohne dafür einen Dank zu erwarten oder einzufordern. Um weitere Menschen aufzurufen, sich zu engagieren und zu sehen, wie viel Freude und Erfüllung es bringen kann, sich selbst hintenan zu stellen, dafür rufen wir seitens der Volksbanken und Raiffeisenbanken den VR-Bürgerpreis Weser-Ems aus," stellte AGVR-Geschäftsführer Harald Lesch im Rahmen der Auszeichnung heraus.

Die Journalistin Katrin Zempel-Bley, Ulrich Jungmann, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank eG Moormerland, Peter Bahlmann, Vorstandsmitglied der VR Bank Oldenburg Land West eG, Vorstandsmitglied Johannes Wilke, Spar- und Darlehnskasse eG, Friesoythe, und Bürgermeister Thorsten Schmidtke, Gemeinde Großenkneten, waren in der Jury vertreten.

Zu den Preisträgern und ihren Projekten:

Das DemenzNetz Oldenburg, gegründet 2015, agiert unter dem Dach des Versorgungsnetzes Gesundheit e. V. Dieser Verein zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Gesundheitswesen beschäftigt sich seit mehr als fünfzehn Jahren unter anderem mit der gesellschaftlichen Situation von Demenzkranken, von denen rund 3.000 allein in der Stadt Oldenburg leben. Die Erkrankung führt zumeist zu einer erheblichen emotionalen Belastung der betroffenen Menschen und ihrer Bezugspersonen. Zudem fehlen oftmals aufeinander abgestimmte Versorgungs- und Behandlungskonzepte sowie Informationen über häusliche Unterstützungsangebote, so dass diese nur unzureichend wahrgenommen werden. Hier setzt das DemenzNetz Oldenburg an. Das DemenzNetz hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Demenz und deren Angehörigen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und sie auf Augenhöhe am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben zu lassen. Mit den gebündelten Kompetenzen und Ressourcen der Netzwerkpartner soll die Versorgungssituation und -qualität von Demenzkranken verbessert werden. Darüber hinaus will das DemenzNetz Oldenburg als Fürsprecherin der Betroffenen die Öffentlichkeit informieren, aufklären und sensibilisieren. Aktuell soll eine Broschüre zur Demenzerkrankung in der Stadt Oldenburg für Betroffene und Angehörige aufgelegt werden. Dieser Wegweiser wird eine Zusammenfassung der wichtigsten Hilfsangebote aufzeigen.

Das DemenzNetz Oldenburg im Versorgungsnetz Gesundheit erhielt den VR-Bürgerpreis Weser-Ems: Geschäftsführer Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (v.l.), Vorsitzende Petra Rothe und Ute Richwien-Emken, DemenzNetz Oldenburg im Versorgungsnetz Gesundheit und Vorstandsmitglied Reinhard Nannemann, Volksbank Oldenburg eG.

Die Bürgerstiftung Osnabrück ist eine von über 300 Bürgerstiftungen in Städten, Landkreisen, Stadtbezirken oder Dorfgemeinden des gesamten Bundesgebiets. Die Anlässe und Anliegen der Bürgerstiftungen sind ebenso vielfältig und unterschiedlich wie die Menschen, die sich in Bürgerstiftungen engagieren. Kaum eine Bürgerstiftung gleicht der anderen. Dennoch basiert das Engagement auf einer grundsätzlichen Überzeugung: Wenn sich Bürger für Bürger engagieren, kann viel bewegt werden. Beworben hat sich die Bürgerstiftung Osnabrück mit der „Aktion Kinderwünsche“. Die kleinen Wünsche der Elf- bis Siebzehnjährigen, denen die Aktion zugute kommt, sind vielfältig: Ein Fahrradhelm, eine Monatskarte für das Schwimmbad, ein paar Stunden Gitarrenunterricht oder Unterstützung beim Schulgeld für besondere Ausbildungswege, das vom Bildungspaket nicht übernommen wird. Aus dem Regeletat für Kinder in Heimerziehung oder in Familien in der ambulanten Familienbetreuung ist mancher dieser sehnlichen Wünsche oft nicht zu erfüllen. Für die persönliche Entwicklung und Entfaltung der Kinder und Jugendlichen spielen sie jedoch eine große Rolle. An dieser Stelle hilft die Bürgerstiftung und betätigt sich in einem ihrer zentralen Aufgabenfelder, dem Bereich Jugend und Soziales. Sie schenkt Freude, fördert Entwicklungschancen und setzt sich somit aktiv gegen ein zentrales, stetig anwachsendes und in der öffentlichen Wahrnehmung häufig unterschätztes Problem ein, dessen gesamtgesellschaftlichen Folgen langfristig äußerst negativ sind: Kinder- und Jugendarmut.

Die Bürgerstiftung Osnabrück erhielt den VR-Bürgerpreis Weser-Ems: Geschäftsführer Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (v.l.),Vorsitzender Dr. Klaus Lang und Projektleiterin der Aktion Kinderwünsche Stefanie Schindhelm, Bürgerstiftung Osnabrück und Vorstandsmitglied Udo Herz, Volksbank Osnabrück eG.

Der dritte Preisträger ist der Zonta-Club Leer-Ostfriesland e.V., der im Mai 2007 von 20 engagierten Frauen gegründet wurde. 2014 haben die Frauen des Zonta-Clubs Leer-Ostfriesland das Projekt „Moje Tieden (Schöne Zeiten) – gegen Altersarmut von Frauen in Ostfriesland“ ins Leben gerufen. Die Altersarmut von Frauen ist ein wichtiges Thema, über das in der Gesellschaft aber kaum gesprochen wird. Das Projekt startete in Zusammenarbeit mit der Christusgemeinde Leer und konnte mit der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Aurich und der lutherischen Kirchengemeinde Emden sowie des Diakonischen Werkes in Aurich und dem Dekanat Ostfriesland ausgeweitet werden. Im Mittelpunkt des Projektes steht die spontane Unterstützung älterer, sozial schwacher Frauen. Obwohl bei manchen Frauen zum Monatsende nicht einmal das Geld zum Essen reicht, scheuen diese den Gang zum Sozialamt. Auch für einen Frisörbesuch reiche das Geld oftmals nicht. Eingeschränkt sind die Seniorinnen auch in ihrer Mobilität. Ein Taxi können sie sich nicht leisten und verzichten deshalb darauf, an Veranstaltungen teilzunehmen. Über entsprechende Zuwendungen des Zonta-Clubs Leer-Ostfriesland soll den betroffenen Frauen ein aktives Miteinander und Wege aus der gesellschaftlichen Isolation ermöglicht werden.

Der Zonta-Club Leer-Ostfriesland e. V. erhielt den VR-Bürgerpreis Weser-Ems: Geschäftsführer Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (v.l.), Präsidentin Christine van Ahrens, Schatzmeisterin Sonja Alberts, Schriftführerin Karin Janssen, Mitglieder der Moje-Tieden Arbeitsgemeinschaft Joanna Hinrichs, Katharina Hegermann und Silke Arends mit Vorstandsmitglied Joachim Fecht, Ostfriesische Volksbank eG, Leer.