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Gesetzliche Änderungen 2026

Kindergeld, Mindestlohn und Deutschlandticket: Das ändert sich

2026 bringt eine ganze Reihe von Neuerungen, die Sie im Alltag direkt spüren können – beim Lohn, bei Steuern und Abgaben, beim Pendeln, in der Familie, bei Energiekosten und in der Altersvorsorge. Ein Teil der Regelungen ist bereits beschlossen, andere befinden sich noch im Gesetzgebungsverfahren und können sich im Detail noch ändern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestlohn, Minijob-Grenze und Familienleistungen wie Kindergeld und Kinderfreibetrag steigen.
  • Sanierungen, Ladeinfrastruktur und Energiepreise werden neu geregelt und teils gefördert.
  • Aktivrente, Frühstart-Rente, Deutschlandticket und geplante Änderungen bei der Kartenzahlung im Handel

Arbeit & Einkommen

Zum 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Die mit dem Mindestlohn gekoppelte Minijob-Grenze erhöht sich auf rund 603 Euro im Monat. 
Wer bisher zum Mindestlohn gearbeitet hat oder einen Minijob ausübt, sollte Arbeitszeit und Entgelt prüfen – sonst kann aus einem Minijob schnell eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung werden.

Auch die wichtigen Rechengrößen der Sozialversicherung werden angehoben. Das betrifft insbesondere:

  • Jahresarbeitsentgeltgrenze (Wechselmöglichkeit in die private Krankenversicherung)
  • Beitragsbemessungsgrenzen in Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung

Für viele Beschäftigte bleibt der Effekt überschaubar. Insbesondere für Gutverdienende können aber höhere Beiträge anfallen.

Für Pendlerinnen und Pendler ist zudem eine wichtige Änderung geplant: Die Entfernungspauschale soll auf 38 Cent pro Kilometer ab dem 1. Kilometer steigen. Damit können Sie in der Steuererklärung höhere Werbungskosten geltend machen – unabhängig davon, ob Sie mit Auto, Bahn oder Fahrrad unterwegs sind.

Mobilität & Alltag

Das Deutschlandticket bleibt bestehen, wird aber teurer: Ab 1. Januar 2026 soll es 63 Euro im Monat kosten. Viele Abos werden automatisch angepasst – wer das Ticket nicht mehr nutzen möchte, muss selbst aktiv kündigen. Prüfen Sie außerdem, ob ein Jobticket mit Arbeitgeberzuschuss oder besondere Länder- und Sozialtarife für Sie in Frage kommen.

Geplant ist außerdem eine Kartenzahlungspflicht im Handel: Künftig sollen Geschäfte neben Bargeld mindestens eine digitale Bezahlmöglichkeit anbieten. Für Sie bedeutet das mehr Flexibilität beim Bezahlen – auch in kleineren Läden. Bargeld bleibt aber gesetzliches Zahlungsmittel und wird nicht abgeschafft.

Familie & Bildung

Familien werden ab 2026 stärker entlastet. Vorgesehen sind unter anderem

  • höheres Kindergeld von 259 Euro pro Kind und Monat und
  • die Anhebung des Kinderfreibetrags (inkl. Betreuungs-, Erziehungs- und Ausbildungsbedarf) auf 9.756 Euro pro Kind.

Das Finanzamt prüft automatisch, ob für Sie das Kindergeld oder der Freibetrag steuerlich günstiger ist.

Beim Thema Betreuung startet ab dem Schuljahr 2026/27 schrittweise ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Zunächst profitieren Erstklässler, bis 2029/30 soll der Anspruch alle Klassenstufen 1 bis 4 umfassen. Eltern müssen ihre Kinder weiterhin aktiv anmelden; Beiträge und Staffelungen legen Länder und Kommunen fest.

Wohnen & Energie

BEG-Förderung

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) läuft 2026 weiter. Der Fördertopf wird aber kleiner, sodass Sie energetische Sanierungen frühzeitig planen und Anträge rechtzeitig stellen sollten. Der Etat soll um rund 3,36 Mrd. auf 11,96 Mrd. Euro gekürzt werden.

Ladestationen im Mehrfamilienhaus

Ein neues Förderprogramm soll Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern beim Aufbau von Ladeinfrastruktur für E-Autos in Tiefgaragen und Gemeinschaftsgaragen unterstützen.

Strompreis-Entlastung

Der Bund will 2026 die Netzentgelte beim Strom mit 6,5 Mrd. Euro bezuschussen. Im Schnitt könnten Haushalte dadurch rund 1,52 Cent brutto pro kWh sparen. Das entspricht einer Senkung des Strompreises um etwa sieben Prozent – allerdings mit regionalen Unterschieden und abhängig davon, ob der Versorger die Entlastung weitergibt.

Gaspreis-Effekte

Die Gasspeicherumlage (zuletzt 0,34 Cent brutto/kWh) fällt 2026 weg. Gleichzeitig steigen vielerorts die Netzentgelte für Gas, sodass sich Entlastung und Mehrbelastung für viele Haushalte ungefähr ausgleichen können.

Rente & Vorsorge

In der Altersvorsorge sind mehrere Neuerungen im Gespräch. Dazu gehören insbesondere:

  • Aktivrente: Arbeiten nach Erreichen der Regelaltersgrenze soll attraktiver werden. Geplant ist, dass bis zu 2.000 Euro Bruttolohn im Monat steuerfrei hinzuverdient werden können, wenn Sie in einem regulären sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis bleiben. Die Rente selbst bleibt steuerpflichtig. Dafür können aber zusätzliche Rentenpunkte entstehen.
  • Frühstart-Rente: Für Kinder und Jugendliche soll der Staat monatlich Geld in ein langfristiges Depot einzahlen, das am Kapitalmarkt angelegt wird und erst im Alter zur Verfügung steht. Viele Details – etwa zu möglichen zusätzlichen Einzahlungen durch die Familie – sind noch in der Abstimmung.

Die bekannten Wege in die Frührente bleiben 2026 bestehen, etwa die Altersrente für besonders langjährig oder langjährig Versicherte. Änderungen betreffen vor allem die Jahrgänge, die die jeweiligen Altersgrenzen erreichen, nicht die Grundsystematik.

Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen und kurze Hinweise sowie lediglich einen groben Überblick über die Änderungen an gesetzlichen Regelungen 2026. Er erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch Ihren Rechtsanwalt, Ihren Steuerberater oder durch das jeweilig zuständige Amt nicht ersetzen.

Zuletzt aktualisiert am 15. Dezember 2025